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Zwei Rollifahrer posieren vor dem Olympischen Maskottchen: Einem Lila Herz aus Plüsch

Rückblick auf die Special Olympics 2023

Kirsten Heil und Michael Grothe aus der WIR-Redaktion berichten über die Special Olympics World Games Berlin 2023

unter dem Hashtag Motto: #ZusammenUnschlagbar fanden vom 18. bis 25. Juni 2023 die Special Olympics World Games zum ersten Mal in Deutschland (Berlin) statt und wir, Kirsten Heil und Michael Grothe aus der WIR-Redaktion, waren als Reporter dabei. Da uns die Fürst Donnersmarck-Stiftung (FDST) als Ausstellerin im Festivalbereich der Special Olympics World Games Tickets für die Wettkämpfe zur Verfügung stellen konnte, besuchten wir viele Wettkämpfe und lernten tolle Sportlerinnen und Sportler kennen. Ein einmaliges Highlight war natürlich die Eröffnungsfeier im Olympiastadion, das ganz in pink strahlte.

Was sind eigentlich die Special Olympics?

Zur Vorbereitung für unsere Reportage klärten wir zunächst die Frage: Was sind eigentlich die Special Olympics Games? Wir kannten die Olympischen Spiele und auch die Paralympics. Von den Special Olympics Games hatten wir bisher nur gehört. Für alle, die sich das auch gefragt haben, hier das Ergebnis unserer Recherche: Auch bei den Special Olympics gibt es sportliche Wettkämpfe mit Medaillen in Gold, Silber und Bronze. Aber im Gegensatz zu den Olympischen und Paralympischen Spielen gibt es keinen Medaillenspiegel. Die Begegnung und das sportliche Miteinander stehen im Vordergrund. Auf den Wettkampf zwischen den Nationen wird bewusst verzichtet. Die Viert- bis Achtplatzierten erhalten Platzierungsschleifen, auf denen ihre Platzierung aufgedruckt ist. Insgesamt wurden bei den World Games 2023 1.334 Siegerehrungen und 4.002 Medaillen an die Athletinnen und Athleten vergeben.

Eine tolle Eröffnungsshow im Olympiastadion

Nachdem wir diese Unterschiede geklärt hatten, ging es am 17. Juni 2023 zur Eröffnungsfeier ins Olympiastadion. 

Eine Mega-Lichtshow verzauberte das ausverkaufte Olympiastadion

Im Olympiastadion erwartete uns ein buntes Programm. Auch viele prominente Gäste wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesministerin Nancy Faeser und Basketball-Legende Dirk Nowitzki waren anwesend. Sehr bewegend fanden wir die Athletenparade, den Einmarsch der 183 Delegationen. Die einziehenden Sportlerinnen und Sportler beeindruckten durch ihre farbenfrohen Kostüme. Besonderen Applaus erhielten die Athletinnen und Athleten aus der UKRAINE und dem Gastgeberland DEUTSCHLAND. Nachdem alle Delegationen ins Stadion eingezogen waren, versammelten sie sich in der Mitte des Stadions.

Jetzt verstehen wir, warum Profifotografen so riesige Objektive dabei haben. Aber unsere Handykamera machte auch einen guten Job.

Das Hissen der olympischen Fahne und das Entzünden des olympischen Feuers war ein besonderer Moment. Die Veranstaltung war geprägt von einem beeindruckenden und bunten Programm. Es beinhaltete unter anderem verschiedene musikalische und artistische Darbietungen. Am Ende faszinierte uns eine kombinierte Lichtshow mit buntem Feuerwerk, die das ganze Stadion in pink tauchte.

Olympischer Sportsgeist bei den Wettbewerben

183 Delegationen aus 176 Ländern mit ca. 6.500 Athletinnen und Athleten traten mit Unterstützung von ca. 18.000 Helferinnen und Helfer in 26 Sportarten gegeneinander an. Die jüngste Teilnehmerin war 13, die älteste 69 Jahre alt.

Eine der vielen Ehrungen. Sympathisch war es, dass auch Platz vier bis acht geehrt worden sind.

In den folgenden Tagen besuchten wir zehn von insgesamt 26 teilnehmenden Sportarten. Die Wettkämpfe fanden an verschiedenen Sportstätten statt. Wir besuchten die Messe Berlin, den Alexanderplatz und den Segelclub Am großen Wannsee. An all diesen Orten wurden wir freundlich und mit großer Hilfsbereitschaft von den Volunteers empfangen und zu den entsprechenden Rollstuhlplätzen begleitet.

Verschiedene Länder traten unter Olympischer Flagge zur Segelregatta an

Spontane Begegnungen mit olympischen Stars

Überall kamen wir mit den gut gelaunten Menschen rings um uns herum ins Gespräch. So saßen wir nicht nur beim Tischtennis neben dem Basketballspieler Zacharias Wittmann, der mit seinem Team für Deutschland antrat, sondern wir kamen ins Gespräch und erzählten ihm, dass wir einen Bericht schreiben. Natürlich fragten wir ihn, ob wir ein Foto machen dürften. Klar durften wir. Auch ein WIR-Magazin sollen wir ihm schicken.

Kleines Fotoshooting mit Basketballstar Zacharias Wittmann (Mitte)

In der Messe Berlin erlebten wir spannende Wettkämpfe: Badminton, Basketball 5 gegen 5, Boccia, Judo, Rhythmische Sportgymnastik, Tischtennis und Volleyball, Kraftdreikampf, Tischtennis und Volleyball. Am Alexanderplatz fieberten wir sowohl mit den Basketballerinnen 3×3 mit als auch verfolgten wir am Großen Wannsee den Wettkampf der Seglerinnen und Segler. Von der Klassifizierung (Wenn Athletinnen und Athleten gleich gut sind, treten sie dann gegeneinander an) über die Gruppenphase (hier können sich die Teilnehmenden für das Finale qualifizieren) bis hin zum Finale und der Siegerehrung fieberten wir mit.

Tischtennis ist super spannend, wenn man die Wettkämpfe von so nah mitverfolgen kann

Die positive Stimmung unter den Zuschauerinnen und Zuschauern hat uns begeistert und mitgerissen. Auch die beeindruckenden Leistungen der Sportlerinnen und Sportler riefen diese Begeisterung hervor. Zwischen den Wettkämpfen hatten wir die Möglichkeit, mit verschiedenen Delegationen kurze Gespräche zu führen und Fotos zu machen. Vor allem die Athletinnen und Athleten waren einfach immer gut gelaunt. Allein in ihren strahlenden Gesichtern sahen wir, wie stolz sie auf ihre zum Teil mehrfach gewonnenen Medaillen waren.

„Ich will gewinnen, aber wenn ich nicht gewinnen kann, dann gebe ich mutig mein Bestes.“

Ralph Andrasch, mehrfacher Medaillengewinner bei verschiedenen Special Olympics

Auf Wiedersehen bei den Special Olympic World Games Turin 2025

Immer wenn wir Delegationen trafen, posierten sie gerne vor unserer Kamera

Am letzten Tag der Wettbewerbe besuchten wir auch die Abschlussveranstaltung am Brandenburger Tor. Auch hier erwartete uns ein buntes Bühnenprogramm mit inklusiven Tanzperformances und Prominenten. Svenja Schulze (Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), Kai Wegner (Regierender Bürgermeister von Berlin), Matthias Hoffmann (Leichtathlet), Christiane Krajewski (Präsidentin Special Olympics Deutschland) lobten die großartigen Spiele.

Matthias Hoffmann sagte: „Es war einfach der Hammer“. Dieser Aussage können wir uns nur anschließen. Ein sehr bewegender Moment war, als alle Delegationen, vertreten durch je zwei Sportlerinnen und Sportler auf der Bühne standen. In diesem Moment wurde auch die olympische Fahne eingeholt und das olympische Feuer erlosch.

Die ganze Woche war geprägt von beeindruckenden Leistungen der Sportlerinnen und Sportler, von ehrlicher Freude, ansteckender guter Laune und gelebter Hilfsbereitschaft, die schon auf der Hinfahrt in den öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen Athleteninnen und Athleten und Fahrgästen zu spüren war.

So viel gute Laune auf einmal wie in den olympischen Tagen hatten wir noch nie erlebt.

Diese Freundlichkeit und die familiäre Atmosphäre, die uns dort täglich begegnet ist, in Worte zu fassen, fällt uns schwer. Wir haben so viel erlebt, dass wir den Rahmen dieses Berichtes sprengen würden, wenn wir alles aufschreiben würden.

Es war ergreifend, mitreißend, mitfühlend, faszinierend, bewegend und emotional

Eine interessante „Reise“ für unsere Redaktionsarbeit, gespickt mit vielen Facetten an Erlebnissen und Gefühlen wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. 

Und wer jetzt denkt, er oder sie hat etwas verpasst: Ja, das stimmt! Aber die nächsten Special Olympics World Games, die Winterspiele, finden bereits 2025 statt, in Turin!