zur Navigation zum Inhalt
Nahaufnahme einer Pusteblume

Rückblick auf den AT-Kongress in Hamburg

Pflichtveranstaltung für Atmungstherapeuten.

Jahr für Jahr treffen sich die deutschsprachigen Atmungstherapeutinnen und Atmungstherapeuten auf dem „AT-Kongress“ der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP) – um sich auszutauschen, neue Anregungen zu bekommen und sich fachlich weiterzubilden. Dieses Jahr fand der Kongress vom 12. bis 13. Oktober in der Handelskammer Hamburg statt. Ehrensache, dass auch Philipp Gutschmidt, Atmungstherapeut im Fachbereich „Unterstützung bei der Entwöhnung von Beatmung“, (UEvB) daran teilgenommen hat. Anschließend beantwortete er uns drei Fragen zum Kongress.

Lieber Herr Gutschmidt, warum haben Sie in diesem Jahr an dem AT-Kongress teilgenommen?

Philipp Gutschmidt: Der AT-Kongress ist die wichtigste Veranstaltung zum Thema Atmungstherapie in Deutschland. Dementsprechend bedeutsam ist eine Teilnahme, wenn man auf dem Laufenden bleiben möchte. Der AT-Kongress ist für mich deswegen eine gute Plattform zum Netzwerken und um mich über neue Entwicklungen oder wissenschaftliche Erkenntnisse zu informieren. Außerdem habe ich selbst einen Fachvortrag zum Thema „Außerklinische Beatmung“ gehalten.

Im dem Vortrag stellte ich das Konzept unseres Fachbereichs „Unterstützung bei der Entwöhnung von Beatmung“ vor. Anschließend beschrieb ich die Möglichkeiten und Chancen unserer Arbeit, um abschließend auf Herausforderungen bei der Zusammenarbeit zwischen stationärer und ambulanter Beatmungsversorgung zu sprechen. Sektorenübergreifend sollten da gute „Brücken“ gebaut werden, um die betroffenen Menschen noch besser zu versorgen.

Natürlich habe ich aber auch die aktuelle Diskussion rund um das Reha- und Intensivpflege-Stärkungsgesetz (RISG) von Jens Spahn angesprochen.

Philipp Gutschmidt hinter einem Rednerpult, auf dem das Logo des AT-Kongress zu sehen ist.
Philipp Gutschmidt hält auf dem AT-Kongress einen Vortrag.

Austausch mit internationalen Atmungstherapeuten

Was hat Sie in diesem Jahr am AT-Kongress besonders interessiert?

Philipp Gutschmidt: Für mich war es eine besondere Erfahrung, den Vorsitz der Sektion „Sprechen unter Beatmung“ zu haben. Das war eine sehr gute Sektion mit vier interessanten Vorträgen. Darüber hinaus habe ich im Workshop über Atemphysiotherapie und einem Fachvortrag zur Dysphagie (Schluckstörungen) viel gelernt. In diesem Fachvortrag wurde die Dysphagietherapie aus der Perspektive von Logopädinnen und Logopäden behandelt. Dadurch bekam man einen guten Austausch zwischen Atmungstherapeuten und Logopädie.

Besonders spannend finde ich dabei immer den Austausch mit Atmungstherapeutinnen und Atmungstherapeuten aus anderen Ländern. In Hamburg waren unter anderem Großbritannien, Argentinien und die Schweiz vertreten. Hierbei wird besonders deutlich, dass wir in Deutschland beim Thema Atmungstherapie noch weit hinterherhinken. Zwei Zahlen verdeutlichen das: In Deutschland gibt es gerade mal 700 Atmungstherapeutinnen und Atmungstherapeuten. In Großbritannien sind es mehr als 100 000 Personen!

Für wen lohnt sich der AT-Kongress

Wem würden Sie im nächsten Jahr einen Besuch des AT-Kongress empfehlen?

Philipp Gutschmidt: Der AT-Kongress ist aus meiner Sicht eine Pflichtveranstaltung für alle Gesundheitsfachberufe, die im Zusammenhang mit Trachealkanülen oder Beatmungsversorgung stehen.

Weiterhin würde ich es auch betroffenen Klientinnen und Klienten sowie ihren Angehörigen empfehlen, am AT-Kongress teilzunehmen. Denn nirgendwo sonst erhalten sie in so kurzer Zeit so viele wichtige Informationen über das Thema.

Zuletzt empfehle ich auch Auszubildenden in Gesundheitsberufen einen Besuch, um sich für die spätere Berufswahl bzw. spätere Weiterqualifizierungen zu orientieren.

Lieber Herr Gutschmidt, vielen Dank für das Gespräch!

Die nächste Jahrestagung der Atmungstherapeuten findet übrigens vom 26.-27. September 2020 im Dortmund statt.