zur Navigation zum Inhalt
Eine Dame im Rollstuhl gießt Kapuzinerkresse in einem Hochbeet

Himmlisches Grün. Gärtnerglück im Wedding

Zum Tag des Gartens am 09. Juni haben wir die grüne Stadt-Oase himmelbeet besucht.

Dort bewirtschaften Klientinnen und Klienten des Ambulant Betreuten Wohnens ihr kleines Pachtbeet. Monika Griethe, die an diesem sommerlich heißen Tag die Pflanzen wässert, schwärmt: „Es ist so schön hier!“ Sie erfreut sich aber nicht nur am Gedeihen von Erdbeeren, Pflücksalat, Radieschen und Zwiebeln, sondern auch an der Ruhe: „Hier kann man einfach entspannt Pause machen.“

Zwei Frauen stehen bzw. sitzen vor einem Hochbeet und lächeln in die Kamera
Monika Griethe (rechts) und Silke Uhlmann im himmelbeet

Begleitet wird sie heute von unserer Kollegin, Silke Uhlmann, die privat ebenfalls gerne in der Erde buddelt. Im Rahmen der Betreuung pflegt sie das Beet abwechselnd mit verschiedenen Klientinnen und Klienten. Nach und nach besuchen sie zusammen große Berliner Grünanlagen wie die Gärten der Welt und den Britzer Garten, aber auch andere Urban-Gardening-Initiativen – wie z.B. den Gemeinschaftsgarten auf dem Tempelhofer Feld. Diese Ausflüge empfinden alle als inspirierend und eine schöne Abwechslung zu alltäglichen Notwendigkeiten wie Amts- oder Arztbesuche.

himmelbeet heißt: Gutes Leben für alle

Das Projekt himmelbeet unweit des Weddinger Leopoldplatzes möchte einen Beitrag zum „guten Leben für alle“ leisten.

Neben dem Gemeinschaftsgarten und der Vermietung von Beeten an Nachbarinnen und Nachbarn sowie soziale Träger gibt es u. a. ein Gartencafé und diverse Förder- und Inklusionsprojekte.

Gartenansicht mit viel Grün und einer bunten Wimpelkette, die zwischen zwei Stöcken befestigt ist

Barrierearmut wird groß geschrieben. Die Wege sind breit genug für Rollstühle, das Café und die Toiletten über Rampen erreichbar, Kommunikation erfolgt weitgehend in leichter Sprache.

Gärtnern macht glücklich.

Der bekannte Neurologe und Schriftsteller Oliver Sacks drückt es so aus: „In vierzig Jahren medizinischer Praxis habe ich nur zwei Arten der nicht-pharmazeutischen Therapie für Patienten mit chronischen neurologischen Erkrankungen als lebenswichtig erachtet: Musik und Gärten.“

Besonders in Städten ist seiner Meinung nach der Zugang zu Grünflächen essentiell für Gesundheit und Heilung. Der Aufenthalt in der Natur wirkt sich laut Sacks nicht nur geistig und emotional, sondern auch körperlich und neurologisch positiv aus.
Dienstags treffen sich Menschen mit und ohne Behinderung bei tuml. WIR berichteten darüber bereits 2016. Sie arbeiten derzeit sogar an einem Gartenbuch in leichter Sprache. An sechs Tagen der Woche (außer montags) stehen die himmelbeet-Tore für jede und jeden offen. Für kurze Fluchten aus der Großstadthektik können wir den Besuch in den urbanen Garten himmelbeet nur empfehlen.