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Fotomontage: Eine weiße Steinwand - darauf ein Rahmen, in den ein Bild von Marcel Renz montiert ist, daneben der Schriftzug Drei Fragen an... und drei Fragezeichen.

Drei Fragen an Marcel Renz

Heute haben wir unsere Drei Fragen an Marcel Renz gerichtet. Der Journalist und Autor ist aufgrund seiner Behinderung auf einen Rollstuhl, dauerhafte Beatmung und Assistenz angewiesen, was ihn aber nicht von seinen Leidenschaften Reisen, Fußball und Konzerten abhält.

Was gehört für Sie zu einem guten Leben?

Für mich persönlich gehört zu einem guten Leben, dass ich an Zielen arbeiten darf und Träume verwirklichen kann und es mir aus meiner Perspektive gesehen gut geht. Ein gutes Leben bedeutet für mich, sich auf den Tod und einen Zustand danach vorzubereiten. Gutes Leben heißt für mich aber auch, auf seine Mitmenschen Rücksicht zu nehmen, ihnen mit Respekt und unvoreingenommen zu begegnen, ihnen unkonventionell und ohne Eigennutz zu helfen. Wer nur an sich selbst denkt, hat schon verloren. Im Rahmen meiner Möglichkeiten versuche ich auch, Politik positiv im Sinne der Menschheit mitzugestalten und nachhaltig zu handeln.

Wie sieht Glück für Sie aus?

Glück heißt für mich nicht in erster Linie, Glück beim Lotto oder in Alltagssituation zu haben. Für mich bedeutet Glück, ein gutes Umfeld haben zu dürfen, also treue und humorvolle Freunde, eine Familie, die immer hinter einem steht und treue Wegbegleiter (in meinem Fall oft Pflege-Assistenten). Ein großes Glück ist es auch, Kraft zu haben, mit seiner Lebensaufgabe, seinem persönlichen Schicksal bzw. seiner Bestimmung positiv umgehen zu können. Nicht zuletzt empfinde ich Glück, wenn ich Mitmenschen von meiner eigenen Energie profitieren lassen kann.

Vielfalt bedeutet für mich…

… dass jeder Mensch auf seine Weise individuell und einmalig ist mit all seinen Stärken und Schwächen. Mir ist es sehr wichtig, vor allem auf die Stärken der Menschen zu schauen und sich daran zu erfreuen. Für mich ist es fast eine Freude, jeden so anzunehmen wie er ist. Bedeutet natürlich nicht, immer alles gut zu heißen, was der andere macht. Bei meinem Pflege-Assistenzteam versuche ich immer, vor allem auf die Stärken meiner Helfer zu schauen und diese Stärken auch zu nutzen-dann ergibt sich eine WIN-WIN Situation.

Vielfalt – da denke ich natürlich auch an unsere wunderbare und oft atemberaubende Erde mit all ihren Facetten und Lebewesen, die es mit allen Mitteln zu schützen gilt.

Wer ist Marcel Renz?

Marcel Renz gibt Gas. Der gebürtige Schwabe lebt bei Mannheim und arbeitet nach seinem Studium der Geschichte und Politikwissenschaften seit einigen Jahren als freier Journalist und Autor. Er ist Experte in eigener Sache zu den Themen selbstbestimmt Leben mit Assistenz, Beatmung, komplizierte E-Rollstühle, Barrierefreiheit und vieles mehr. Einen Einblick in sein Leben eröffnet er den Leserinnen und Lesern auf seinem Blog Marcel-gibt-Gas.de.

Drei Fragen

Das waren die „Drei Fragen an Marcel Renz“. Euch gefällt dieses kleine aber feine Kurzinterview-Format? Dann werft einen Blick auf die Übersicht unserer Drei Fragen an….

Ihr habt Vorschläge, an wen wir unsere drei Fragen richten könnten oder wollt selbst mitmachen? Dann schreibt uns eine E-Mail.

Titelfoto: Privat – Montage: FDST