Drei Fragen an Jürgen Dusel
Heute richten sich unsere drei Fragen an Jürgen Dusel – Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen.
Was gehört für Sie zu einem guten Leben?
Ein gutes Leben bedeutet für mich auch, dass ich meine Fähigkeiten und Talente für Dinge einsetzen kann, die mir am Herzen liegen. Ich bin sehr froh, dass ich in einem Land lebe, das mir diese Möglichkeiten bietet, denn das ist nicht selbstverständlich. Ein gutes Leben ist für mich auch, inmitten der Gesellschaft zu leben und nicht am Rande zu stehen. Es ist Teil meines Jobs, mich dafür einzusetzen, dass alle Menschen diese Möglichkeit haben.
Wie sieht Glück für Sie aus?
Glück ist für mich, in mir zu ruhen und das Gefühl zu haben, Sinnvolles zu tun. Aber auch meine Hobbies ausleben zu können, zum Beispiel in der Natur zu sein und gute Hörbücher zu hören.
Vielfalt bedeutet für Sie…?
Die Vielfalt ist ein unverzichtbarer Wert für unsere Gesellschaft, unabhängig davon, ob wir über sexuelle Orientierung, Herkunft, Sprache, Glauben, religiöse Ausrichtung oder Behinderung reden. Vielfalt ist eine Quelle für Innovationen in allen Lebensbereichen. Deswegen ist es unsere Aufgabe, Vielfalt zu leben und dies auch allen Menschen zu ermöglichen: Teilzuhaben ohne Wenn und Aber, ohne Barrieren. ‚Vielfalt statt Einfalt‘, ein oft zitiertes, aber sehr gültiges Motto.
Wer ist Jürgen Dusel?
Jürgen Dusel ist seit Mai 2018 der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen. In dieser Funktion ist er der erste Ansprechpartner für die Bundesregierung, wenn es um Angelegenheiten geht, die Menschen mit Behinderung berühren. Erbildet die Schnittstelle zwischen Menschen mit Behinderung, Organisationen und Verbänden sowie der Politik. Als studierter Jurist war zuvor unter anderem bei der Hauptfürsorgestelle des Landes Mecklenburg-Vorpommern und im brandenburgischen Landesamt für Soziales und Versorgung tätig, bevor er von 2010 bis 2018 Beauftragter der Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen in Brandenburg war. Jürgen Dusel ist von Geburt an stark sehbehindert.
Übrigens: Ein ausführliches Interview mit Jürgen Dusel kurz nach seinem Amtsantritt findet ihr in der WIR 2/2018 und auf unserer Webseite.
Drei Fragen
Das waren unsere „Drei Fragen an Jürgen Dusel“. Vielleicht interessieren euch auch die Antworten anderer Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dieselben Fragen. Alle zwei Wochen wachsen die „Drei Fragen an…“ um drei neue Antworten.
Ihr habt vielleicht Vorschläge, wem wir unsere Fragen stellen sollten oder wollt selbst mitmachen? Dann schreibt uns einfach.
Titelbild: Montage – Fürst Donnersmarck-Stiftung, Foto – Hurlin