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Fotomontage: Eine weiße Steinwand - darauf ein Rahmen, in den ein Bild von Fatoş Topaç montiert ist, daneben der Schriftzug Drei Fragen an... und drei Fragezeichen.

Drei Fragen an Fatoş Topaç

Diese Woche haben wir unsere Drei Fragen an Fatoş Topaç gestellt. Die Politikerin (Bündnis 90/Die Grüne) ist Sprecherin für Sozialpolitik sowie Pflegepolitik und gehört dem Präsidium des Berliner Abgeordnetenhauses an.

Was gehört für Sie zu einem guten Leben?

Bevor ich ins Abgeordnetenhaus gekommen bin, war ich jahrelang als Sozialarbeiterin tätig. Im Herzen bin ich das auch geblieben. In meiner Berufslaufbahn bin ich auf viele Schicksale getroffen, die wahrscheinlich nicht viel mit einem klassischen „guten Leben“ zu tun haben. Viele dieser Menschen konnten aber weiterhin lachen und sich kleine Ziele setzen. Diese Kraft, nach vorne zu schauen, ist für mich ein wichtiger Baustein für ein gutes Leben. Für die Möglichkeit, sich ein gutes Leben zu erarbeiten, brauchen wir eine Chancengerechtigkeit für alle und Angebote, die sich wirklich an den Bedarfen der Menschen orientieren! Auch im politischen Alltag gelingt nicht alles und vieles dauert zu lange. Trotzdem müssen wir auch hier weitermachen, egal wie frustrierend der Alltag manchmal ist. Am Ende können wir Veränderung schaffen und die Bedingungen und Teilhabemöglichkeiten in Berlin für alle verändern!

Wie sieht Glück für Sie aus?

Ich bin Mutter von zwei Töchtern. Zu sehen, wie beide gesund aufwachsen und sich erfolgreich ihren Weg bahnen, macht mich glücklich. Erfolge in meiner politischen Arbeit machen mich natürlich auch sehr glücklich. Als Sozialpolitikerin bedeuten berufliche Erfolge immer eine ganz konkrete Verbesserung für zahlreiche Menschen, die es vielleicht nicht so gut haben. Aber zu sehen, wie meine Tochter die Universität abschließt und auch die Zweite sich in der Schule sehr gut schlägt, bewegt mich dann doch ganz tief. Um keinen Ärger zu bekommen: natürlich gehört dazu auch mein Mann, ohne den ganz vieles so nicht möglich wäre!

Vielfalt bedeutet für mich…?

Berlin. Unsere Stadt steht für mich wie kaum ein anderer Ort für Vielfalt. Verstehen sie mich nicht falsch, von einer perfekten inklusiven und sozial gerechten Gesellschaft sind wir noch ein ganzes Stück entfernt. Aber im großen und Ganzen schaffen wir es, als Stadtgesellschaft sehr viel Unterschiedlichkeit zu leben. Das geht über das reine Nebeneinander sehr häufig hinaus. Wenn wir jetzt den offenen und ehrlichen Diskurs suchen, dann haben wir eine einmalige Chance ähnliche Situationen wie gerade in den USA zu verhindern. Die Verharmlosung von Rassismus und rechtem Extremismus muss endlich aufhören! Wir können dem etwas entgegensetzen, und das tun wir auch – gemeinsam! Vielfalt ist ein Fakt, und zwar ein guter!

Wer ist Fatoş Topaç?

Fatoş Topaç kam 1965 in der türkischen Stadt Yeşilyurt auf die Welt. Sie heißt mit bürgerlichem Namen eigentlich Fadime Topaç und zog im Alter von sechs Jahren mit ihrer Familie nach Berlin. Nach der Fachhochschulreife studierte sie an der Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin (heute: Alice Salomon Hochschule) und schloss dort 1990 mit dem Diplom ab.

An ihrer ehemaligen Hochschule erhielt Fatoş Topaç 1994 einen Lehrauftrag. Nebenbei kümmerte sie sich um Bildungsberatung für nichtdeutsche Jugendliche, Eltern und Unternehmen. Danach folgten weitere Tätigkeiten und Projekte im Bereich der Qualifizierung und Integration von Migrantinnen und Migranten.

Im Jahr 2006 trat Fatoş Topaç der Partei Bündnise 90/Die Grüne bei. Von 2011 bis 2016 gehörte sie als Vorsitzende des Ausschusses für Soziales, Beschäftigung und Bürgerdienste der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg an. 2016 wurde sie über die Landesliste in das Berliner Abgeordnetenhaus gewählt. Dort ist sie heute Sprecherin für Sozial- und Pflegepolitik.

Drei Fragen

Das waren die „Drei Fragen an Fatoş Topaç“. Wenn ihr jetzt Lust bekommen habt, mehr zu lesen, dann werft doch einen Blick auf unsere Drei Fragen an…. Alle zwei Wochen beantwortet eine andere Person dieselben drei Fragen.

Ihr habt auch Vorschläge, wem wir unsere drei Fragen stellen könnten oder wollt selbst mitmachen? Dann schreibt uns eine E-Mail.