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Blumenbeete am Luisenstädtischen Kanal mit einer Spaziergruppe im Rolli

Reisen in Corona-Zeiten: Mit der FDST Berlin erkunden

Michael Stegemann und seine Frau Gabriele sind Stammgäste im Reisebüro der Fürst Donnersmarck-Stiftung. Die beiden Mittsechziger fahren seit Jahren schon mit dem Reisebüro in den Urlaub. Wir haben mit ihnen über das Reisen mit Corona-Pandemie gesprochen.

Reisen und Corona: An der frischen Luft Berlin erkunden

Unbeschwertes Reisen, sich an einem schönen Ort erholen, Städte und Länder kennenlernen sind unter Pandemiebedingungen derzeit nicht möglich. Wo zwischen Hygieneauflagen und reduzierter Teilnehmerzahlen Reisen in Pandemiezeiten zumindest eingeschränkt möglich waren, setzten Beherbergungsverbote und der Teil-Lockdown der Reiselust ein Ende.

Immerhin, auch im Pandemiesommer konnte das Paar das reduzierte Angebot des Reisebüros nutzen. Ausflüge nur in Berlin an der frischen Luft standen hier auf dem Plan. Bis in den Oktober hinein ging es zu verschiedenen barrierefreien Ausflugszielen innerhalb Berlins, die auch gut mit S- und U-Bahn zu erreichen waren.

Digitale und barrierefreie Ausflugsbroschüre in Arbeit

Der Teil-Lockdown und der Beginn der kalten Jahreszeit setzte auch diesen Aktivitäten ein Ende. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer organisieren sich nun zu einer Redaktionsgruppe. Das Ziel: Eine barrierefreie digitale Ausflugsbroschüre für Berlin, selbst erprobt, durchgeführt und bewertet.

Michael Stegemann macht bei der Broschüre mit. Auch seine Erfahrungen sind für die Broschüre wertvoll. Und so lässt sich die Reiseflaute in der Pandemie gut überbrücken.

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Das Transkript zum Nachlesen

„Wir waren zwar einmal hier bei uns in Mariendorf im Park spazieren und gestern haben wir uns den Luxus geleistet, um mit dem Fahrdienst in den Berliner Zoo zu fahren. Manche Tiere sind natürliche nicht mehr um diese Zeit draußen. Die ganzen Affen waren nicht da. Das war schon etwas bedrückend und ein Eis oder eine Wurst oder so hätte man auch gerne kaufen können.“

Michael Stegemann ist 66 und sitzt im Rollstuhl. Seit einem Jahr ist auch seine Frau Gabriele in Rente. Die beiden sind immer gerne unterwegs gewesen. Jetzt haben sie viel Zeit und wollen diese nutzen, wieder mehr reisen.

Aber: Eine einzige Treppe kann kurz vor dem Ziel das Aus der Reise bedeuten. Oder zumindest für ziemlich viel Stress sorgen.

Deswegen reist Michael gerne mit der Fürst Donnersmarck-Stiftung. Seit Jahren organisieren wir Reisen für Menschen mit Behinderung. Wir kümmern uns darum, dass alles reibungs- und barrierefrei abläuft.

„Wir haben sehr verschiedene Angebote. Wir haben ein eigenes Programm mit Tagesfahrten und Reisen über das Jahr verteilt für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige und Freunde. Wir beraten Berlintouristen mit Behinderung, was sie hier in der Stadt machen können und wir organisieren die Reisen für unseren Betreuungsbereich, sprich für die Klientinnen und Klienten und die Bewohnerinnen und Bewohner der Stiftung. Wenn die eine Reise machen wollen, gibt es ein spezielles Konzept, das gerade auch überarbeitet wird. Und diese Reisen organisieren wir auch.“

Sorglos reisen und Corona – das passt leider überhaupt nicht zusammen. Auch wir haben alles abgesagt. Immerhin, bis in den September haben wir noch ein paar Touren in Berlin gemacht. Michael Stegemann und seine Frau waren jedes Mal dabei. Aber dann wurde uns das Risiko für unsere Gäste zu groß und wir haben alles abgesagt.

„Also, die Situation ist eigentlich so, dass die von meiner Frau und mir gerade besuchten Spaziergänge durch Berlin als auch diese Tagesfahrten, wo wir das eben… wir haben im letzten Jahr soweit alles, was es gegeben hat, mitgemacht. Aber in diesem Jahr war eben, ob nun in Meißen und dann auch in der Springbachmühle, da gibt es ja immer dieses Gänsebratenessen, das ist deswegen abgesagt worden, weil man da eben nicht hinkommt.“

Aber die Erfahrungen, die Michael Stegemann und andere Gäste auf den Ausflügen mit uns gesammelt haben, sind auch für uns wertvoll. Die Idee: Ein Touren-Guide für Berlin mit Tipps von diesen Menschen.  Damit können auch andere aktive Rollstuhlfahrer Berlin erkunden, irgendwann, wenn es kein Corona mehr gibt.

Dann möchte auch Michael Stegemann endlich wieder reisen. Bis dahin schreibt er für uns alles auf und geht mit Frau Gabriele spazieren.

Das Reisebüro der Fürst Donnersmarck-Stiftung