zur Navigation zum Inhalt
Barbara Hagedorn angelehnt an ihrer Fensterbank. Neben ihr eine Pflanze. Im Fenster hängt eine Hexe aus Stoff.

#ad20: Der Ambulante Dienst im Wohnen mit Intensivbetreuung

Barbara Hagedorn lebt im Wohnen mit Intensivbetreuung (WmI) der Fürst Donnersmarck-Stiftung. Diese besondere Wohnform am Seelbuschring im Ortsteil Tempelhof ermöglicht Menschen mit einer Körper- und Mehrfachbehinderung, trotz intensivem Pflegebedarf, in einem eigenen barrierefreien Apartment zu wohnen. Die einzelnen Apartments sind über einen Flur miteinander verbunden, an denen sich Wohn- und Essbereiche anschließen, die von allen Mieterinnen und Mietern genutzt werden können.

Seit 2011 lebt Barbara Hagedorn hier. Vorher, nach einer Gehirnblutung, hat sie ihre Reha im P.A.N. Zentrum gemacht. Damals musste sie auf einen freien Platz im WmI warten. „Ich habe mich mit  Andreas Seitz (Leiter des Ambulanten Dienstes, Anm. der Redaktion) zusammengesetzt und gemeinsam überlegt, was für Pflege ich brauche, um auch im WmI gut versorgt zu sein“, erzählt sie. Der Umzug nach Tempelhof war ihr wichtig, denn hier leben auch ihre Familie und Bekannten. Auch ihre Arbeitsstelle ist nicht allzu weit entfernt. Täglich fährt sie mit dem Fahrdienst zu den Lankwitzer Werkstätten (Lwerk). Hier arbeitet Barbara Hagedorn meistens in der Personalverwaltung.

Barbara Hagedorn in ihrem Appartement

Hilfe im Alltag beim Wohnen mit Intensivbetreuung

Unterstützung durch den Ambulanten Pflegedienst braucht Barbara Hagedorn vor allem bei der täglichen Medikamentengabe. „Das ist wichtig, denn ich nehme dreimal pro Tag Tabletten und ohne den AD würde ich die Einnahme vergessen oder die Tabletten durcheinanderbringen“, sagt sie. Zwei bis dreimal in der Woche bekommt sie Assistenz beim Duschen. Die Zeiten spricht sie mit dem Ambulanten Dienst individuell ab. „Wir haben uns feste Zeiten ausgedacht, die für mich gut passen, aber die wir auch bei Bedarf ändern können“, erzählt Barbara Hagedorn, „das ist ein richtiges Verwöhnprogramm mit Haare waschen und Rücken eincremen.“  Auf ihren Wunsch hin kommt für die Duschassistenz fast immer die gleiche Mitarbeiterin. „In einem Krankenhaus könnte ich nicht  entscheiden, wer zum Duschen kommt, das könnte dann bei der Personalplanung auch schon mal ein Mann sein“, überlegt sie, „hier mit dem AD habe ich viel mehr Möglichkeiten, selbstständig zu sein und auch die Atmosphäre ist viel privater.“ Ihre Privatsphäre ist Barbara Hagedorn sehr wichtig. So einigte sie sich auch mit dem Ambulanten Dienst, dass dieser bei Besuchen klingelt und eine Weile wartet, bevor er ihr Apartment betritt. Das gibt ihr Zeit, sich auf das Ankommen einzustellen.

Auch beim Saubermachen des Apartments hilft der AD. „Gerade bei den Böden schaffe ich das Putzen nicht alleine, da bin ich froh, dass ich Hilfe bekomme“, erklärt sie. Bis auf Staubwischen und Wäschewaschen macht das alles eine Mitarbeiterin des AD.

Mit Hilfe dieser Assistenz im Alltag kann Barbara Hagedorn möglichst selbstständig leben. „Ich habe  mich gut einrichten können und lebe nachdem Prinzip: Unterstützung – so viel wie nötig, so wenig wie möglich.“