Mutstelle: Hilfe bei sexualisierter Gewalt (Einfache Sprache)

Wir stellen vor:
Die Mutstelle.
Für Beratung bei sexueller Gewalt.
Dieser Text ist in einfacher Sprache geschrieben.
Er gehört zum Wir-Magazin 1/2021 (schwere Sprache).

Unser Gespräch mit Mirka Schulz von der Mutstelle

Was ist die Mutstelle?

Mirka Schulz:
Die Mutstelle ist eine Beratungs-Stelle gegen sexuelle Gewalt.
Die Mutstelle ist für ganz Berlin zuständig.
In der Mutstelle beraten wir Menschen.
Diese Menschen haben sexuelle Gewalt erlebt.

Wir sind 2 Frauen, Pia Witthöft und Mirka Schulz.
Zu uns kommen Menschen mit Lern- Schwierigkeiten.

Was ist „sexuelle Gewalt?“

Mirka Schulz:
Ein Mensch ist stärker als ein anderer Mensch
und nutzt das aus.
Der stärkere Mensch macht sexuelle Dinge.
Das will der andere nicht.

Sexuelle Gewalt kann alles Mögliche sein.
Zum Beispiel:

• Blöde Sprüche
• das Zeigen von Pornos
• Berührungen am Körper

Sexuelle Gewalt ist oft ohne körperliche Gewalt.

Manchmal wird Druck gemacht.
Manchmal wird gedroht.
Manche machen Komplimente und Geschenke.
Und sagen dann:
Jetzt war ich so nett zu Dir.
Dafür darf ich dich jetzt anfassen.

Woran merke ich, wenn etwas nicht stimmt?

Mirka Schulz:
Sie merken das an den Gefühlen.
Sie denken:
Das macht mir schlechte Gefühle.

Das fühlt sich eklig an.
Das möchte ich nicht.
Da stimmt etwas nicht.

Deswegen ist es so wichtig, auf die Gefühle zu hören.

Sex ist etwas Schönes.
Flirten ist etwas Schönes.
Es soll schöne Gefühle machen.

Sie müssen immer nur das machen, was Sie möchten.
Betroffene merken manchmal erst spät, dass etwas nicht stimmt.

Sie denken vielleicht:
Der andere Mensch hat ja keine Behinderung.
Der weiß bestimmt besser, wie das geht.

Viele Betroffene sagen nicht Nein.
Nein sagen ist schwer.
Auch wenn man nicht Nein gesagt hat,
ist man nicht schuld.

Was können Sie tun, wenn Sie ein komisches Gefühl haben?
Bleiben Sie nicht allein damit.
Holen Sie sich Hilfe.

Wie hilft die Mutstelle?

Mirka Schulz:
Wir hören Ihnen zu.

Es hilft oft, wenn man darüber spricht.
Wir wollen wissen: Was ist eigentlich passiert?
Wir drängen nicht.
Sie erzählen, was Sie möchten.

Wir beraten Sie:
Was können Sie jetzt tun?
Wollen Sie zur Polizei?
Wünschen Sie eine Therapie?
Oder möchten Sie zu einer Selbst-Hilfe-Gruppe?
Was brauche Sie jetzt, um sich wieder sicher zu fühlen?

Haben Sie noch Tipps, wo es Hilfe gibt?

Mirka Schulz:
Es gibt sehr viele Informationen.
Zum Beispiel:

• Die Internetplattform „Suse hilft“:
  Mit vielen Erklärungen in leichter Sprache.
  Zu finden auf: www.suse-hilft.de
• Das Hilfetelefon sexueller Missbrauch
  Telefon: 0900 22 55 530.
• und natürlich die Mutstelle
  Telefon: 030. 82 99 98 – 171 

Die Adresse ist:
Mutstelle
Heinrich-Heine-Straße 15
10179 Berlin

Die Internetseite der Mutstelle

Die Mutstelle arbeitet vertraulich – kostenfrei – auf Wunsch anonym – parteilich im Sinne des Opferschutzes.