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Gesichter der Nordbahn: das ist Benjamin.

Gesichter der Nordbahn: Benjamin – lösungsorientiert leiten

Benjamin arbeitet seit 20 Jahren als Angestellter bei der Nordbahn gGmbH. Er leitet das Team „Sondermaschinenbau“ in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Im Bereich Sondermaschinenbau werden Maschinen nach Kundenwunsch entworfen und zusammengebaut. Besonders wird darauf geachtet das jeder Mitarbeiter mit einer Behinderung am Arbeitsprozess teilnehmen kann.

Benjamin ist mit Leidenschaft bei der Nordbahn

F.: Warum hast Du Dich entschieden, in einer Werkstatt zu arbeiten?

A.: Während meines Zivildienstes bei der Nordbahn hatte ich die Gelegenheit, Einblicke in die Arbeit der Werkstatt für Menschen mit Behinderung zu gewinnen. Ich war beeindruckt von der Kombination aus Technik und sozialem Engagement, die hier gelebt wird. Besonders der Bereich Sondermaschinenbau hat mich fasziniert, da ich gesehen habe, wie individuelle Lösungen entwickelt werden, um Menschen mit Behinderung bestmöglich zu unterstützen. Davor hatte ich bereits eine Ausbildung als Gas- und Wasserinstallateur abgeschlossen, aber die Erfahrung hier in der Werkstatt hat meinen beruflichen Fokus verändert. Deshalb habe ich mich entschieden, hier eine zweite Ausbildung zu machen – eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereue. Seitdem bin ich mit Leidenschaft Teil des Sondermaschinenbau Teams bei der Nordbahn.

F.: Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Dir aus?

A. Ein typischer Arbeitsalltag beginnt bei uns oft mit der Planung neuer Projekte. Wenn ein Kunde uns einen Auftrag erteilt, prüfen mein Team und ich zuerst, wie wir das Produkt mit unseren Maschinen und Möglichkeiten umsetzen können, damit es für Menschen mit Behinderung barrierefrei bearbeitbar ist. Dabei entwickeln wir Lösungen und planen die notwendigen Arbeitsschritte. Zusätzlich sind wir Ansprechpartner für die einzelnen Arbeitsbereiche und sorgen dafür, dass alle Maschinen reibungslos funktionieren. Sollte es einmal zu einem Defekt kommen, reparieren wir die Maschinen zeitnah, damit die Produktion schnellstmöglich weitergehen kann. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen, was die Arbeit sehr abwechslungsreich macht.

F.: Was gefällt Dir an der Arbeit in der Nordbahn?

A.: Am meisten schätze ich die Vielseitigkeit und Abwechslung meiner Arbeit. Jedes neue Projekt bringt individuelle Anforderungen mit sich, die oft kreative und maßgeschneiderte Lösungen erfordern – manchmal sogar die Entwicklung ganz neuer Maschinen. Diese Herausforderungen halten meinen Arbeitsalltag spannend und motivierend, da ich immer wieder gefordert werde, innovative Ansätze zu finden. Es macht einfach Freude, technische Ideen umzusetzen und gleichzeitig einen Beitrag dazu zu leisten, Menschen mit Behinderung eine barrierefreie Arbeit zu ermöglichen.

F.: Was machst Du gerne in Deiner Freizeit?

A.: In meiner Freizeit verbringe ich am liebsten Zeit mit meiner Familie. Ich habe fünf Kinder, und wir sind gerne gemeinsam unterwegs – sei es beim Pilze sammeln im Wald oder bei Ausflügen in die Natur. Diese Momente mit meinen Kindern bedeuten mir sehr viel. Außerdem spiele ich in meiner Freizeit gerne Badminton, was für mich ein toller Ausgleich zur Arbeit ist und mich fit hält.

Gesichter der Nordbahn: das ist Benjamin.

F.: Hast Du Vorbilder?

A.: Ja, mein Onkel ist für mich ein großes Vorbild. Ich bewundere besonders, wie er trotz seines Arbeitsstresses immer eine Balance zwischen Beruf und Privatleben findet. Seine Fähigkeit, durch klare Kommunikation alles zu managen, beeindruckt mich sehr. Außerdem schätze ich seine Gelassenheit und den respektvollen, harmonischen Umgang in seiner Familie. Das motiviert mich, ähnliche Werte in meinem eigenen Leben umzusetzen.

F.: Hast Du berufliche und/oder private Ziele für die Zukunft?

A.: Beruflich ist es mir ein großes Anliegen, dass wir weiterhin so ein tolles Team bleiben und unsere gute Zusammenarbeit pflegen. Ein Ziel von mir wäre es, vielleicht ein größeres Teamevent zu organisieren, das uns noch stärker zusammenschweißt und den Teamgeist weiter stärkt. Privat möchte ich in Zukunft versuchen, meine Arbeitsstunden etwas zu reduzieren, um mehr Zeit mit meiner Familie verbringen zu können. Es ist mir wichtig, meine Familie noch mehr zu unterstützen und gemeinsame Momente zu genießen.

F.: Gibt es etwas, das Du schon immer tun wolltest, aber noch nicht die Gelegenheit dazu hattest?

A.: Ja, zwei Dinge stehen ganz oben auf meiner Liste: einmal möchte ich unbedingt Fallschirmspringen – die Vorstellung, die Welt aus dieser Perspektive zu sehen, fasziniert mich. Außerdem möchte ich die Zugspitze besteigen. Ich liebe Herausforderungen in der Natur, und dieses Erlebnis wäre für mich ein ganz besonderer Meilenstein.

„Es ist wichtig, Menschen nicht in Schubladen zu stecken.“

F.: Welches Wort verbindest Du mit „Nordbahn“?

A.: Das erste Wort, das mir einfällt, ist Wertschätzung. Bei der Nordbahn wird nicht nur unsere Arbeit, sondern auch jeder Einzelne als Mensch geschätzt. Besonders schätze ich das Arbeitsklima unter den Kollegen – es ist sehr liebevoll, respektvoll und familiär. Dieses Miteinander macht die Nordbahn für mich zu einem besonderen Arbeitsplatz.

F.: Was ist das Besondere am Sondermaschinenbau?

A.: Das Besondere am Sondermaschinenbau ist die Möglichkeit, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die perfekt auf individuelle Anforderungen abgestimmt sind. Es erfordert Kreativität, technisches Know-how und ein tiefes Verständnis für die spezifischen Bedürfnisse – bei uns vor allem für Menschen mit Behinderung. Jede Maschine, die wir entwickeln, ist ein Unikat, das nicht nur die Arbeit erleichtert, sondern auch Barrieren abbaut. Diese Mischung aus technischer Innovation und sozialem Mehrwert macht den Sondermaschinenbau so einzigartig und erfüllend.

F.: Welche Maschine hat Dich persönlich am meisten fasziniert?

A.: Eine Maschine, die ich besonders beeindruckend finde, ist unsere sogenannte Micamaschine. Sie wird zur Produktion von Batterieabdeckungen für E-Autos eingesetzt. Ihre Größe und Präzision machen sie zu einer der größten und beeindruckendsten Maschinen in unserer Werkstatt. Es ist faszinierend zu sehen, wie sie komplexe Aufgaben bewältigt und dabei hilft, innovative Produkte herzustellen, die einen Beitrag zur Elektromobilität leisten.

F.: Was kann die Gesellschaft von Menschen mit einer Behinderung lernen?

A.: Die Gesellschaft kann vor allem lernen, die Scheu und Angst im Umgang mit Menschen mit Behinderung abzubauen. Es ist wichtig, Menschen nicht in Schubladen zu stecken oder sie auf ihre Einschränkungen zu reduzieren. Stattdessen sollten wir offen und unvoreingenommen aufeinander zugehen. Viele Barrieren, die wir wahrnehmen, existieren eigentlich nur in unseren Köpfen. Wenn wir diese Denkweise ändern, können wir echte Inklusion leben – nicht nur Integration. Menschen mit Behinderung zeigen uns, wie wertvoll Vielfalt ist und wie viel Potenzial in jedem Einzelnen steckt, unabhängig von den Umständen.

Über die Nordbahn

Die Nordbahn gGmbH in Schönfließ bei Berlin bietet 400 Arbeitsplätze in den Bereichen Grünlandpflege, Freiraummöbel, Industriemontage, Konfektionierung, Sondermaschinenbau, Druck-Service und Wäscherei für Menschen mit Beeinträchtigungen an. Dabei werden sie von 120 Angestellten begleitet. Alle Arbeitsbereiche der Nordbahn arbeiten für über 200 Kunden aus der freien Wirtschaft.

Hast Du Interesse die Werkstatt kennenzulernen? Dann schau auf der Webseite www.nordbahn-ggmbh.de vorbei.

Transparenzinformation

Die Fürst Donnersmarck-Stiftung ist Gesellschafterin der Nordbahn gGmbH und der Geschäftsführer der Stiftung, Leopold von Bredow, ist stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Nordbahn.

Die Interviews der Reihe „Gesichter der Nordbahn“ stammen aus der Feder von Ines Baumann, die die Öffentlichkeitsarbeit für die Nordbahn verantwortet.