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Zu sehen sind von links nach rechts: Dr. Maja Wiest, Forschungskoordinatorin Teilhabeforschung der Fürst Donnersmarck-Stiftung, Prof. Stephan Bamborschke, Leitender Arzt des P.A.N. Zentrums, Mareike Schrader, Forschungskoordinatorin im P.A.N. Zentrum, PD Dr. Sonja Suntrup-Krüger, Jörn Lumpe, Therapeutischer Leiter im P.A.N. Zentrum

Aktuelle Forschung zu Schluckstörungen in die Breite tragen

Am 20. Januar hielt Forschungspreisträgerin PD Dr. Sonja-Suntrup-Krüger
im P.A.N. Zentrum einen Vortrag über die Behandlung neurologischer Schluckstörungen.

Im November 2018 gewann PD Sonja Suntrup-Krüger aus dem Universitätsklinikum Münster mit ihrer Habilitationsschrift über die Behandlungsmöglichkeiten neurologischer Schluckstörungen (Dysphagien) den Forschungspreis der Fürst Donnersmarck-Stiftung. Am 20. Januar 2020 kam sie in das P.A.N. Zentrum für Post-Akute Neurorehabilitation. Dort informierte sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses über ihre Forschung. Schluckstörungen gehören zu den schwerwiegendsten Folgen von Schlaganfällen.

Schluckstörungen als Forschungsgegenstand

Sonja Suntrup-Krüger berichtet über ihre Forschung zu Schluckstörungen.

Diese erfuhren so allerhand neues und spannendes: Sonja Suntrup-Krüger wiederholte zu Beginn des Vortrages die neurologischen Grundlagen des Schluckaktes. Sie skizzierte die Veränderungen, die durch einen Schlaganfall ausgelöst werden können. Anschließend beschrieb sie zwei Therapieansätze, die sie und ihre Kolleginnen sowie Kollegen am UKM Münster untersucht. Dabei handelte es sich die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) und die elektische Pharynxstimulation (EPS).

Rückmeldungen aus dem Kreis der Kolleginnen und Kollegen

Der Vortrag war vor allem für die Kolleginnen und Kollegen aus der Logopädie sowie dem Fachbereich Unterstützung bei der Entwöhnung von Beatmung (UEvB) eine willkommene Gelegenheit, ihr Wissen über Schluckstörungen aufzufrischen oder zu erweitern. „Es war eine hervorragende Möglichkeit, innerhalb einer Stunde und in kompakter, sehr anschaulicher Form den aktuellen Stand der Dysphagie-Forschung referiert zu bekommen“, beschreibt Petra Woywod, Logopädin im P.A.N. Zentrum rückblickend die Veranstaltung.

Dass Sonja Suntrup-Krüger auch die Begrenztheit der Dysphagie-Therapie beschrieben hat, schreckt ihre Kollegin Sabine Schmidt nicht ab – ganz und gar nicht: „Dadurch können wir unsere Arbeit und unsere Erfolge noch einmal anders reflektieren. Denn es ist doch ein gewaltiger Unterschied, ob eine betroffene Person dauerhaft auf eine Sonde angewiesen ist oder den Übergang zur oralen Ernährung schafft.“

Die Zukunft im P.A.N. Zentrum

Beide Logopädinnen empfanden es als positiv, dass Sonja Suntrup-Krüger die Relevanz einer frühzeitigen therapeutischen Intervention herausarbeitete. Je früher die Dysphagie-Therapie bei den Betroffenen einsetzt, umso größer sind ihre Erfolgsaussichten. Dennoch ist auch eine Therapie zu einem späteren Zeitpunkt, wie sie beispielsweise im P.A.N. Zentrum geleistet wird, erfolgsversprechend. Dazu trägt auch die gute Ausstattung des Hauses bei. Mit ein wenig Genugtuung berichten Sabine Schmidt und Petra Woywod davon, wie selbstverständlich Sonja Suntrup-Krüger die, meist durch Logopädinnen und Logopäden durchgeführte, fiberendoskopische Schluckuntersuchung – kurz FEES – bei ihren Studien einsetzt. Denn ein entsprechendes Gerät zur Durchführung einer FEES gibt es auch im P.A.N. Zentrum. Petra Woywod besucht gerade eine Weiterbildung. Diese wird es ihr nach erfolgreichem Abschluss erlauben, die Technik in ihrem logopädischen Alltag einzusetzen. Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie modern das P.A.N. Zentrum und der Fachbereich Unterstützung bei der Entwöhnung von Beatmung ausgestattet sind und arbeiten.

Ein Beitrag über den Einsatz der FEES im P.A.N. Zentrum ist in der aktuellen Ausgabe des WIR-Magazins 1/2020 (Download PDF) erschienen.