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Außenansicht des P.A.N. Zentrums. Der Ad-AHA Stroke wird dort regelmäßig eingesetzt

Der Ad-AHA-Stroke. Alltagsnaher Test bei neurologischen Einschränkungen

Der Ad-AHA-Stroke ist ein wichtiger Test der Handfunktionen bei Menschen mit einer Hemiparese (Lähmung einer Körperhälfte) nach einer erworbenen Hirnschädigung beispielsweise durch einen Schlaganfall. Doch wie funktioniert der Test und welche Rolle spielt dabei das Brötchenschmieren?

Ergotherapie beispielsweise im P.A.N. Zentrum unterstützt Menschen, die aufgrund einer Behinderung Einschränkungen ihrer Alltagsfähigkeiten haben oder davon bedroht sind. Sie hat das Ziel, die Betroffenen in ihrer Handlungsfähigkeit zu stärken und beispielsweise durch Beratung sowie Kompensationsstrategien ihre gesellschaftliche Teilhabe und Lebensqualität zu verbessern. (Deutscher Verband Ergotherapie)

Doch woran erkennen Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten überhaupt, in welchen Bereichen Menschen mit neurologischen Einschränkungen Unterstützungsbedarfe haben? Hier kommen sogenannte Assessments ins Spiel. In der Medizin sowie im therapeutischen Bereich bedeutet dies, den Gesundheitszustand eines Betroffenen systematisch zu erfassen und zu bewerten. Die Bewertung wird in der Regel mit einem Punktewert, einem „Score“, ausgedrückt. Ein bekanntes Assessment beispielsweise bei der Rehabilitation von Gangstörungen ist der 10-Meter-Gehtest, bei dem Menschen mit einer Gehstörung 10 Meter weit laufen sollen und das Gangbild analysiert wird.

An dieser Erklärung wird bereits eine Herausforderung für ergotherapeutische Assessments deutlich: Wenn sich die Ergotherapie hauptsächlich auf Alltagsfähigkeiten konzentriert, braucht sie auch alltagsnahe Tests. Zum Tag der Ergotherapie stellen wir heute einen derartigen Test vor: Den Ad-AHA-Stroke.

Der Ad-AHA-Stroke

Der Ad-AHA-Strokeist ein standardisierter, kriterienbasierter Test zur Bewertung der Handfunktionen bei Menschen mit einer Halbseitenlähmung (Hemiparese). Entwickelt wurde er von der Beschäftigungstherapeutin Lena Krumlinde-Sundholm und der Ergotherapeutin B. Lindquist in Stockholm. Der Test wird seit 2014 geschult. Er ist inzwischen in der Neurorehabilitation ein wichtiges Standardverfahren geworden.

Der Ad-AHA Stroke basiert auf Beobachtungen von Alltagshandlungen, die für die Rehabilitandinnen und Rehabilitanden wichtig oder motivierend sind. Kinder werden beispielsweise beim Spielen beobachtet; Erwachsene schmieren und belegen sich selbst ein Brötchen. Auf diese Weise entsteht eine neue, ganz alltagsnahe Bewertung der Handfunktionen.

Ablauf des Tests

Der Ad-AHA-Stroke beschreibt die Effektivität und Intensität, mit der eine betroffene Person ihre eingeschränkte Hand nutzt. Dafür werden die Rehabilitandinnen und Rehabilitanden bei einer Alltagshandlung beobachtet, für die eigentlich zwei Hände benötigt werden. Die Nutzung der eingeschränkten Hand wird dann anhand von 19 Testaufgaben, die verschiedene Aktionen beschreiben, auf einer 4-Punkte-Skala bewertet. Im Kern geht es dabei um die Frage, wie die eingeschränkte Hand als „Assistenzhand“ eingesetzt wird, um alltägliche Tätigkeiten kompetent und zielgerichtet auszuführen.

Der Test dauert 10 bis 15 Minuten und wird gefilmt. Die Auswertung des Tests benötigt etwa 45 Minuten. Sie bietet eine gute Grundlage für die anschließende Therapieplanung bzw. weitere Zielvereinbarungen mit den Rehabilitandinnen und Rehabilitanden. Für die kompetente Durchführung des Tests müssen die Therapeutinnen und Therapeuten eine 2,5 Tage dauernde Schulung besuchen und zertifiziert werden.

Dieses Video zeigt die Durchführung eines Ad-AHA Stroke Tests im P.A.N. Zentrum.

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