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Symbolfoto: Eine medizinische Ampulle mit der Aufschrift Covid-19 Vaccine.

Wie sind die Abläufe in den Berliner Impfzentren?

Immer mehr Berlinerinnen und Berliner, die zu Corona-Risikogruppen gehören oder im Gesundheitswesen arbeiten, werden zeitnah ein Impfangebot erhalten oder haben es bereits erhalten. Diese Impfungen werden aller Voraussicht nach in einem der sechs Berliner Impfzentren durchgeführt.
Damit im Vorfeld alle eine Vorstellung vom Ablauf in den Berliner Impfzentren bekommen können, haben wir mit Prof. Dr. med. Bertram Wiedenmann gesprochen.

Interview mit Prof. Dr. med. Bertram Wiedenmann zu den Berliner Impfzentren

Prof. Wiedenmann ist Ärztlicher Gesamtkoordinator Corona-Impfungen im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung. In dieser Funktion verantwortet er die Standardisierung der Abläufe und Prozesse in den sechs Berliner Impfzentren aus einer medizinischen Perspektive.

Wie können wir uns den Ablauf einer Impfung in einem der Berliner Impfzentren vorstellen?

Prof. Wiedenmann: Nachdem Sie entweder telefonisch unter 030 9028-2200 oder über die Webseite https://service.berlin.de/corona/ einen Impftermin gebucht haben, kommen Sie bei einem der Impfzentren am Haupteingang an. Dort nehmen Sie direkt Mitarbeiter des Impfzentrums in Empfang und führen Sie zu einem Wartebereich. Die Mitarbeiter sind durch unterschiedliche Westenfarben gut zu erkennen.

Vom Wartebereich aus gelangen Sie in die Dokumentation, wo die Daten der Personen aufgenommen werden, die geimpft werden möchten. Dort müssen Sie Ihr Einladungsschreiben sowie einen Ausweis vorzeigen. Nachdem die Patienten im Impfzentrum aufgenommen wurden, werden sie medizinisch aufgeklärt und müssen ggf. nochmal den Anamnesebogen ausfüllen, wenn Sie ihn nicht mitgebracht haben. Anschließend erhalten Sie nochmals eine Aufklärung durch einen kurzen Videofilm.

Nach dem Video werden Sie in die sogenannte Impfstraße mit mehreren Kabinen geführt. Dort erfolgt dann die eigentliche Impfung. Die Impfstraße verlassen Sie auf der gegenüberliegenden Seite und werden wiederum von Mitarbeitenden des Impfzentrums in die Nachbeobachtungshalle geführt. Nach der vorgeschriebenen Nachbeobachtungszeit von mindestens 15 Minuten können Sie das Impfzentrum wieder verlassen.

Der gesamte Impfprozess ist so konzipiert, dass möglichst keine oder nur sehr geringe Wartezeiten entstehen.

Das heißt, der Impfvorgang ist so gestaltet, dass es auch nicht zu größeren Warteschlangen kommt?

Prof. Wiedenmann: Absolut. Das sind wir einerseits den Patienten schuldig. Andererseits zwingt uns auch die kurze Haltbarkeit der Impfstoffe den Impfvorgang optimal ablaufen zu lassen.

Medizinische Aufklärung vor Ort in den Berliner Impfzentren

Sie haben bereits beschrieben, dass im Impfzentrum an zwei Stellen jeweils eine medizinische Aufklärung angeboten wird. Welches Maß an Aufklärung leisten die Impfzentren tatsächlich?

Prof. Wiedenmann: Patienten können zusätzlich noch in der Impfkabine eine ärztliche Aufklärung erhalten. Allerdings stehen wir gleichzeitig auch unter dem zeitlichen Zwang auch keinen Patientenrückstau zulassen zu dürfen.

Das bedeutet, mit speziellen Fragen beispielsweise zu Unverträglichkeiten, Allergieren oder bei seltenen Grunderkrankungen muss ich im Vorfeld Rücksprache mit meinem Hausarzt oder meiner Hausärztin nehmen?

Prof. Wiedenmann: Das ist eine Grundvoraussetzung. Die Aufklärung sollten die Hausärzte so weit wie möglich schon übernehmen, sodass wir in den Impfstrassen nur noch geringgradig nachsteuern müssen.

Ebenso wichtig ist es, dass Sie sich nur impfen lassen können, wenn Sie 14 Tage vor der Impfung gegen SARS-Cov-2 keine andere Impfung beispielsweise gegen die Grippe bekommen haben. Darüber hinaus sollten Sie Ihren Medikamentenplan mitbringen, wenn Sie einen besitzen.

Was ist, wenn ich am Tag der Impfung erkältet bin?

Prof. Wiedenmann: Wenn Sie sich am Tag der Impfung nicht wohl fühlen, sollten Sie zuvor unbedingt Rücksprache mit Ihrem Hausarzt halten.

Sehr geehrter Herr Prof. Wiedenmann, vielen Dank für das Gespräch!

Kurzzusammenfassung zum Mitnehmen

  • Wenn ihr eine Impfeinladung erhalten habt, könnt ihr unter 030 9028-2200 oder über die Webseite https://service.berlin.de/corona/ einen Impftermin buchen.
  • Wenn ihr seltene Erkrankungen, Allergien oder sonstige Unverträglichkeiten habt, lasst euch vor der Impfung von eurem Hausarzt oder eurer Hausärztin beraten.
  • Lass dich 14 Tage vor der Impfung gegen SARS-Cov-2 auf keinen Fall gegen ein anderes Virus impfen.
  • Bringe folgende Unterlagen zum Impfzentrum mit:
    • Personalausweis, Reisepass oder Aufenthaltstitel
    • Einladungsschreiben zur Impfung
    • Medikamentenplan
    • den ausgefüllten Anamnesebogen
    • die dem Einladungsschreiben beigefügte Einverständniserklärung
  • Solltest du dich am Tag der Impfung nicht wohl fühlen, halte vor dem Besuch des Impfzentrums Rücksprache mit deinem Hausarzt oder deiner Hausärztin.